Das Geheimnis von Skara Brae

Mystery Malt

Bei unserem ersten Tasting im neuen Gewölbekeller haben wir versucht, dem Geheimnis des Secret Orkney Skara Brae auf die Schliche zu kommen. Der 12-jähige Cooper Choice Skara Brae (Fassnummer 20) von 2005 ist schon seit seinem Erscheinen 2017 in unserem Besitz. Bekannt ist nur, dass er aus einer der beiden Orkney-Brennereien stammen muss: Scapa oder Highland Park.

Wir sind Fans des legendären und mittlerweile vom Markt genommenen Scapa 16 Jahre und damit stets auf der Suche nach einem würdigen Ersatz. Aktuell gibt es in der Originalabfüllung nur noch den Scapa Skiren und den Scapa Glansa (beide ohne Altersangabe). Darüber hinaus hat Gordon & MacPhail im Rahmen der Distillery Labels Edition ebenfalls von 2005 zwei Scapa (2017 und 2018) auf den Markt gebracht. Unsere Hoffnung war, dass der Skara Brae ein Scapa ist.

Für unser Experiment haben wir daher drei Scapa (Skiren, Glansa und 2018er Gordon & MacPhail) und zwei Highland Park (12 Jahre und 18 Jahre) ins Rennen geschickt. Wir haben den Mystery Malt in einem Glas belassen, während wir die 5 Vertreter nacheinander gegen ihn verkosteten.

Dem Geheimnis auf der Spur

Zuerst war der Scapa Skiren an der Reihe. Ohne auf die einzelnen Geschmacksnuancen einzugehen, hatte es nach unserem Empfinden schon seinen Grund, warum es Whisky mit und ohne Altersangaben gibt.

Weiter ging es mit dem 12-jährige Highland Park. Hier haben einige Gemeinsamkeiten erkennen wollen. Allerdings waren diese noch lange nicht eindeutig.

Konnte der folgende 13-jährige Scapa von Gordon&MacPhail den Beweis erbringen? Geschmacklich war dieser deutlich frischer als der Skara Brae. Es zeigten sich schon mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten. Es könnte aber dennoch sein, dass die jeweilige Fassauswahl von G&M und Cooper Choice dermaßen herausragend waren, dass dadurch so gravierende Unterschiede entstehend konnten.

Somit lag unsere Hoffnung auf dem 18-jährigen Highland Park. Beim Verkosten fielen unsere Zweifel nach und nach, denn wir meinten, eine ziemlich starke Ähnlichkeit herauszuschmecken. Demnach muss der Skara Brae ein Highland Park sein und somit kein Scapa.

Der abschließende Scapa Glansa ist ein leicht rauchiger Vertreter. Dieser konnte unseren Eindruck nicht einmal ansatzweise umstoßen. Dazu passten die Grundcharaktere vom Highland Park 18 und vom Skara Brae viel zu gut zueinander.

Die ominöse Fassnummer 20

Geschmacklich sind wir uns einig geworden. Eine letzte Ungewissheit bleibt allerdings noch, auf die wir keine Erklärung wussten: die ominöse Fassnummer 20.

In unserem Gewölbekeller steht ein originales Scapa-Fass aus dem Jahr 2000 mit der Nummer 204 und wir besitzen einen Deckel eines Scapa-Fasses von 2003 mit der Nummer 402.

Dazu muss man wissen, dass die Scapa-Brennerei von 1999 bis 2004 geschlossen war. In dieser Zeit wurden die Brennblasen von Mitarbeitern der Highland Park-Brennerei von Zeit zu Zeit angeworfen.

Das erklärt vielleicht, warum in drei Jahren der Bestand nur um ca. 200 Fässer zugenommen hat. Weiterhin haben wir noch einen Skara Brae aus dem Jahr 1999 mit der Fassnummer 46 und es gibt einen Secret Okney von The Maltman aus dem Jahr 1999 mit der Fassnummer 47. Wenn also die Nummerierung in der Zeit des Stillstands wieder von neuem begann, wäre die chronologische Reihenfolge durchaus nachvollziehbar.

Hat die Zählung dann aber 2005 erneut bei Null begonnen? Das könnte man fast meinen, denn auch hier gibt es von The Maltman aus dem Dezember 2005 einen Secret Orkney mit der Fassnummer 110.

Die Secret Orkneys bleiben also in vielerlei Hinsicht mysteriös und sind somit ein guter Grund, ein ähnliches Tasting vielleicht noch einmal durchzuführen.

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